Wie Sie sich vor Infektionen schützen und gut durch die kalte Jahreszeit kommen SCHMERZHAFTE LIEBE So erkennen Sie eine toxische Beziehung AKUT IM EINSATZ Wie Acute Community Nurses Notfälle vor Ort beheben KEINE ANGST VOR HAARAUSFALL Was hinter Haarverlust steckt und wie Sie dagegen vorgehen KUGELRUND UND GESUND Die besten Kürbisrezepte für einen köstlichen Herbst gegen Viren Stark 11 / 24, 19. Jahrgang, € 2,40
ORF NIEDERÖSTERREICH Radioplatz 1, 3109 St. Pölten, Tel. 02742/22 10-0 Publikumsservice: Tel. 02742/23330 noe.ORF.at RADIO NIEDERÖSTERREICH DIE MUSIK MEINES LEBENS 91,5 / 95,8 / 97,9 MHz | sound.ORF.at NIEDERÖSTERREICH HEUTE TÄGLICH UM 19.00 UHR IN ORF 2 N | on.ORF.at NÖ HEUTE KOMPAKT MO–FR UM 16.57 UHR IN ORF 2 N UND VIA ORF NÖ-APP NOE.ORF.AT ONLINE RUND UM DIE UHR DA BIN ICH DAHEIM ORF NIEDERÖSTERREICH
Die Natur ist entscheidend für unser Wohlbefinden. Eine neue EU-Studie unter der Leitung von Jill Litt vom Barcelona Institute of Global Health zeigt, dass der Zugang zu Gemeinschaftsgärten und Parks das körperliche sowie psychische Wohlbefinden fördert. Im Rahmen eines Forschungsprojekts, das bis Februar 2026 läuft, will Litt untersuchen, wie Aktivitäten in der Natur Einsamkeit bekämpfen können. In Städten wie Barcelona, Marseille, Prag und Helsinki bilden die Forschenden Nachbarschaftsgruppen, die sich in der Natur treffen, gemeinsam Parks besuchen oder spazieren gehen. In einem begleitenden Kurs sollen die Teilnehmenden lernen, Anzeichen und Symptome von Einsamkeit zu erkennen und während der Aktivitäten mit anderen in Kontakt zu treten, um diese zu lindern. „Die Natur ist das Schmiermittel, das dieMenschen dazu bringt, sich zu öffnen“, so Litt. ■ 3 www.gesundundleben.at 11 / 24 Eine neue US-amerikanische Studie zeigt, dass sich die Lebensspanne der Menschen nicht mehr maßgeblich verlängern wird. Forschende um S. Jay Olshansky von der University of Illinois in Chicago, die ihre Ergebnisse in der Fachzeitschrift Nature Aging veröffentlichten, schlussfolgern, dass – sofern das biologische Altern nicht deutlich verlangsamt werden kann – die Wahrscheinlichkeit, 100 Jahre zu erreichen, bei Frauen 15 Prozent und bei Männern fünf Prozent nicht überschreiten wird. Im Verlauf des 20. Jahrhunderts stieg die Lebenserwartung zum Zeitpunkt der Geburt in einkommensstarken Ländern um etwa 30 Jahre. Diese Beobachtung lässt sich hauptsächlich auf Fortschritte in der öffentlichen Gesundheit und Medizin zurückführen. Die Verringerung der Sterblichkeit wurde zunächst in jüngeren Jahren beobachtet und setzte sich bis ins mittlere und höhere Alter fort. Das Forschungsteam stellte nun aber fest, dass sich die Zunahme der Lebenserwartung seit dem 20. Jahrhundert verlangsamt hat. ■ LEBENSFREUDE: TIPPS & INFOS … exzessiver Alkoholkonsum alarmierende Herzrhythmusstörungen verursachen kann? Eine neue Münchner Studie zeigt, dass übermäßiges Trinken sogar bei jungen, gesunden Menschen bedenkliche Auswirkungen auf das Herz hat. Bei über fünf Prozent der Teilnehmenden traten klinisch relevante Arrhythmien auf, vor allem in der Erholungsphase nach dem Trinken. In der Untersuchung wurden über 200 junge Erwachsene mit Blutalkoholwerten von bis zu 2,5 Promille über 48 Stunden mittels EKG überwacht. Die Ergebnisse belegen, dass Alkohol den Puls beschleunigen und tief in die Herzprozesse eingreifen kann. Langfristige Auswirkungen dieser Rhythmusstörungen auf die Herzgesundheit sind noch unklar. Bereits 2015 fanden Forschende einen Zusammenhang zwischen hohem Alkoholkonsum und Herzrhythmusstörungen, andere Studien zeigen, dass auch geringe Mengen Alkohol Vorhofflimmern auslösen können. n FOTOS: ISTOCK_ZHANNA TOLCHEVA, _MI-VIRI, _RIDOFRANZ, _EKATERINA CHERGIK ■ GESUNDHEITSTIPP DES MONATS …Menschen erkranken in Österreich jährlich an Darmkrebs – eine Zahl, die seit der Einführung der Vorsorgekoloskopie im Jahr 2005 bereits deutlich gesenkt wurde. Diese Untersuchung, die für Menschen ab 50 kostenlos ist, gilt als „Goldstandard“ der Früherkennung – und das aus gutem Grund: Während der Koloskopie können nicht nur bösartige Tumore entdeckt, sondern auch potenziell gefährliche Polypen gleich entfernt werden. Damit ist die Koloskopie der immunologischen Stuhltestung überlegen,welche zwar gezielt auf menschliches Blut im Verdauungstrakt reagiert, nicht aber auf unblutige Polypen und Adenome, die ebenfalls bösartig werden können.Künftig soll – ähnlichwie beimBrust-Screening – als Pilotversuch auch in Wien, Tirol und Steiermark schriftlich zur Vorsorge-Untersuchung geladen werden. Da Darmkrebs immer häufiger auch Jüngere betrifft und diese schwerer zu therapieren sind, wird sich die Einladung zum Screening an alle Versicherten ab 45 Jahren richten. ■ Zahl des Monats 4.400 ... Wie viel länger können Menschen noch leben? WUSSTEN SIE, DASS ... GEGEN EINSAMKEIT Natur
■ LEBENSFREUDE 03 T ipps & Infos 06 S tark gegen Viren Wie Sie gut durch die nasskalte Jahreszeit kommen und welche Impfungen jetzt wichtig sind 12 K ugelrund & gesund Kürbis begeistert nicht nur mit seinen Farben und Formen, sondern auch mit allerhand wohltuenden Inhaltsstoffen 18 K ältekick Eisbaden erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Was steckt hinter dem Trend? ■ LEBENSKRAFT 20 G ürtelrose: Wenn das Virus wieder erwacht Wie der Windpocken-Erreger im Körper überdauert und man sich vor Gürtelrose schützen kann 24 V erfolgungsjagd auf dem Schnee Der 28-jährige Jakob Dusek ist Weltmeister im Snowboard Cross 26 H ilfe, ich mache Sport, doch nehme nicht ab! Woran es liegen kann, wenn die Kilos einfach nicht purzeln wollen 30 H aarige Sache Ob Stress, Hormone oder genetische Veranlagung – die Gründe für Haarausfall sind vielfältig 32 L assen Sie die Augen sprechen! Wenn es draußen kalt und feucht ist, leiden oftmals die Augen. So beugen Sie vor! 36 5 Fragen … …zu chronischen Schmerzen Die nächste Ausgabe von GESUND & LEBEN erscheint am 02.12.2024. 4 44 Hebammen: einfühlsame Begleiterinnen Toxische Beziehungen: wenn Liebe weh tut 38 6 Fit & gestärkt durch die kalte Jahreszeit Jeden Donnerstag die besten Gesundheitstipps auf Ihrem Computer, Ihrem Laptop oder auf Ihrem Handy erhalten! Der neue GESUND & LEBEN-Newsletter liefert Ihnen Woche für Woche gesunde Impulse für mehr Wohlbefinden: frische, saisonale Rezepte zum Nachkochen, Vorschläge für Trainingseinheiten zwischendurch und spannende neue Fakten aus der Medizin. Melden Sie sich jetzt an unter www.gesundundleben.at/newsletter oder scannen Sie den QR-Code. Der Newsletter ist für Sie natürlich gratis! WOCHE FÜR WOCHE MEHR GESUNDHEIT! Der GESUND & LEBENNewsletter ist da!
5 www.gesundundleben.at 11 / 24 FOTOS: ISTOCK_ELENABS, _GLEB KOSARENKO, _REALPEOPLEGROUP, _FOTIKSONYA, DANIELA FÜHRER, MARKUS HINTZEN LIEBE LESERINNEN UND LESER! Im November herrscht eine ganz besondere Atmosphäre in unserem Heimatbundesland: Vielerorts beginnen bereits die Vorbereitungen für die Weihnachtszeit. Unsere Adventmärkte, festlich geschmückte Straßen und die vielen regionalen Traditionen verbreiten Vorfreude auf die besinnlichste Zeit des Jahres. Niederösterreich bietet imAdvent zahlreicheMöglichkeiten, das Jahr in Ruhe ausklingen zu lassen: Ob beim Spaziergang durch die malerischen Landschaften, beimGenuss von heimischer Kulinarik oder beim Besuch eines Adventkonzerts – der November lädt dazu ein, bewusst Kraft zu tanken und es sich gut gehen zu lassen. In dieser stimmungsvollen Zeit ist es jedoch auch wichtig, sich um die eigene Gesundheit zu kümmern – denn gerade im Winter ist das Immunsystem besonders gefordert und kommt mit vielen Viren, Bakterien und Keimen in Kontakt. Aus diesem Grund erfahren Sie in dieser Ausgabe von GESUND& LEBEN ab Seite 6, was Sie tun können, um Ihre Abwehrkräfte gegen unerwünschte Angreifer zu rüsten. Doch auch unsere medizinischen Versorgungssysteme spielen eine entscheidende Rolle, damit wir alle gut durch die kalte Jahreszeit kommen. In Niederösterreich setzen wir daher auf innovative Lösungen wie die Acute Community Nurses, die bereits in vielen Gemeinden eine wertvolle Stütze in der Versorgung unserer Bürgerinnen und Bürger darstellen. Sie sind zur Stelle, wennmedizinische Hilfe direkt vor Ort benötigt wird, und unterstützen uns dabei, unnötige Krankenhausaufenthalte zu vermeiden und diemedizinische Versorgung auch in den ländlichen Regionen zu sichern. Mehr zu diesem Pilotprojekt erfahren Sie ab Seite 48. Ein weiterer wichtiger Schwerpunkt liegt in der Versorgung von werdendenMüttern. InNiederösterreich ist es uns ein besonders großes Anliegen, dass sich Schwangere gut aufgehoben fühlen. Unsere Hebammen leisten hier tagtäglich großartige Arbeit. Sie sind einfühlsame Begleiterinnen von der ersten Schwangerschaftswoche bis hin zur Geburt und darüber hinaus. Gerade ihre Expertise und Hingabe tragen maßgeblich dazu bei, dass junge Familien gut unterstützt werden. Einen Einblick in diese wertvolle Arbeit erhalten Sie ab Seite 44. Einen wunderbaren, gesunden November wünscht Ihnen WICHTIGE STÜTZEN EDITORIAL Johanna Mikl-Leitner Landeshauptfrau 38 W enn Liebe weh tut Eine toxische Beziehung ist durch psychisches Leiden gekennzeichnet ■ LEBENSNAH 42 Tipps & Infos 43 Post an Kliniken und Pflegezentren Danke sagen 44 A m Beginn des Lebens Das Hebammenzentrum in Waidhofen/Ybbs ist eine Anlaufstelle für Frauen mit Kinderwunsch, schwangere Frauen sowie für frischgebackene Eltern 48 A kut im Einsatz Das Pilotprojekt „Acute Community Nurse“ verfolgt das Ziel, akute Gesundheitsprobleme direkt vor Ort zu beheben 50 D as große GESUND & LEBEN-Rätsel Jetzt miträtseln und gewinnen! 12 Kürbis: kugelrund & gesund 26 Richtig abnehmen mit Sport
6 ILLUSTRATION: ISTOCK_ELENABS IMMUNSYSTEM Stark gegen Herbstzeit – Erkältungszeit. Wer gesund und fit durch die nasskalte Jahreszeit kommen möchte, sollte bewusst seine Abwehrkräfte stärken. GESUND & LEBEN zeigt, inwiefern auch mit Impfungen respiratorischen Atemwegserkrankungen vorgebeugt werden kann. ährend Elisabeth in den letzten zwei Jahren von Husten, Schnupfen, Fieber und Halsweh weitgehend verschont geblieben ist und sich davon schnell erholt, wird ihre Zwillingsschwester Katharina regelmäßig von unliebsamen Infekten heimgesucht. Trotz ihrer genetischen Ähnlichkeit muss letztere viel häufiger mit Tee, Schal und Taschentüchern das Bett hüten. Die Ursache dafür liegt in der individuellen Funktionsweise unseres Immunsystems, dessen zentrale Rolle darin besteht, gefährliche Krankheitserreger abzuwehren, beschädigte Körperzellen zu reparieren und die Vielzahl an Bakterien, die im menschlichen Körper leben, zu kontrollieren. Haut und Schleimhäute sind dabei die ersten Verteidigungslinien des Körpers, die Schutz vor physikalischen und chemischen Einwirkungen sowie vor Krankheitserregern bieten. Sobald diese Barriere überwunden wird, greift das Immunsystem ein. AKRIBISCHER ALS JEDER GEHEIMDIENST Das menschliche Immunsystem ist ein hochkomplexes Zusammenspiel von Immunzellen, Organen, Geweben und dem Blut, insbesondere den weißen W Blutkörperchen, die darauf spezialisiert sind, fremde Substanzen im Körper blitzschnell zu erkennen und sofort zu eliminieren. Über ein ausgeklügeltes biochemisches System kommunizieren diese „Mitglieder“ miteinander und überwachen ständig unsere Gesundheit. Grob lässt es sich in zwei Hauptteile gliedern: den zellulären und den humoralen Anteil. Der humorale Teil umfasst die Komponenten, die im Blutplasma zirkulieren, darunter Antikörper, die von B-Zellen produziert werden. Diese sind bei einer Immunantwort unerlässlich, um Krankheitserreger zu erkennen und zu bekämpfen. „Unmittelbar nach der ersten Begegnung mit einem Erreger sind die sogenannten IgM-Antikörper oft noch ungenau in ihrer Bindungsweise. Daher sind sie nicht besonders effektiv und müssen sich mit der Zeit verbessern. Mit wiederholtem Kontakt wird das Immunsystem jedoch ,schlauer‘ und produziert spezifischere Antikörper, die IgG-Antikörper, die fester und wirksamer binden“, erläutert Priv.-Doz. Dr. Matthias G. Vossen, PhD, Infektiologe an der Medizinischen Universität Wien. „Die zelluläre Immunantwort, die insbesondere durch T-Zellen vermittelt wird, erkennt und eliminiert infizierte Zellen und ist entscheidend für die Bekämpfung von Virusinfektionen.“ Viren
7 www.gesundundleben.at 11 / 24 Über Wirkung und mögliche unerwünschte Wirkungen informieren Gebrauchsinformation, Arzt oder Apotheker. 250_GRI_0923 STARK bei Erkältung Rezeptfrei in Ihrer Apotheke! Gerade jetzt, in der kalten Jahreszeit, wo Aktivitäten vermehrt „indoor“ stattfinden, die Menschen näher zusammenrücken, wird unser Immunsystem gehörig auf die Probe gestellt. Eine herabgesetzte Widerstandskraft macht dabei nicht zuletzt respiratorischen Atemwegserkrankungen wie banalen Erkältungen, der Influenza, dem Respiratorischen Synzytial Virus (RSV), Covid-19, Keuchhusten oder Pneumokokken-Infektionen ein leichtes Spiel für deren Verbreitung. UNTERSCHÄTZTE GEFAHR: RSV RSV etwa ist ein gutes Beispiel dafür, wie unser Immungedächtnis funktioniert. „Ein gesunder Erwachsener wird beim Kontakt mit RSV höchstwahrscheinlich mit nicht mehr als typischen Erkältungssymptomen wie einem Schnupfen konfrontiert. Bei Säuglingen und Kleinkindern hingegen kann RSV gefährlich werden und aufgrund der noch engen Atemwege zu schwerer Atemnot, künstlicher Beatmung und leider auch zumTod führen“, gibt Vossen zu bedenken. Bei immunschwachen, älteren Menschen oder Personen mit chronischen Erkrankungen des Herzens bzw. der Lunge kann RSV ebenfalls schwere Verläufe mit starkemHusten verursachen.
8 FOTOS: ISTOCK_RISKA, _FIZKES, _LJUBAPHOTO, _NATALIIA MYSAK Supamun® AKUT Sticks ist ein Lebensmittel für besondere medizinische Zwecke (Bilanzierte Diäten). Zum Diätmanagement bei grippalen Infekten. Die Einnahme von Supamun® AKUT Sticks über einen Zeitraum von mehr als 5 Tagen ist nur nach Rücksprache mit dem Arzt empfehlenswert. SUP_092_0124_Ins Hersteller: Vertrieb: supamun_oesterreich SupamunOesterreich www.supamunakut.at Supamun® AKUT Sticks wurde speziell entwickelt, um das Immunsystem mit hochdosiertem • Vitamin C • Vitamin D3 • Zink und • Coenzym Q10 bei grippalen Infekten zu unterstützen. Für Schwangere und Stillende geeignet. Grippale Infekte schwächen Ihr Immunsystem! Supamun® AKUT stärkt* es wieder! Exklusiv in Ihrer Apotheke Hochdosierte Unterstützung Ihres Immunsystems im Akutfall. In nur 5 Tagen. *) Vitamin C, Vitamin D3 und Zink tragen zu einer normalen Funktion des Immunsystems bei. Erhältlich in Ihrer Apotheke! Neuer Geschmack nach Johannisbeere Aktuellen Daten zufolge werden jährlich österreichweit rund 2.300 Menschen über 65 Jahre aufgrund von RSV hospitalisiert; rund 55.000 Kinder erkranken jährlich daran, zirka 1.100 davon müssen im Spital behandelt werden. Die Saison beginnt meist imNovember und erreicht ihrenHöhepunkt im Februar/März. Vorbeugung ist jedoch mittlerweile möglich: Seit dem vergangenen Jahr haben werdende Mütter die Möglichkeit, sich im letzten Trimester ihrer Schwangerschaft impfen zu lassen. Dadurch können sie ihren Neugeborenen wertvolle schützende Antikörper weitergeben und ihnen für die ersten kritischen Lebensmonate einenwertvollenNestschutz bieten. Für Frühgeborene und Kinder mit angeborenem Herzfehler steht eine passive Immunisierung durch monoklonale Antikörper zur Verfügung, die saisonal mehrfach zugeführt werden. Weiters ist bereits ein neu entwickelter langwirksamer RSV-Antikörper zugelassen, der nur einmal pro Saison verabreicht werdenmuss. Auch Risikogruppen und Menschen ab 60 Jahren sollten die RSV-Impfung – auch wenn sie nicht kostenfrei ist – laut Expertinnen und Experten in Betracht ziehen, umdieWahrscheinlichkeit schwerer Erkrankungen und ihrer Konsequenzen zu reduzieren. Jüngsten Erkenntnissen zufolge ist eine einmalige Impfung ausreichend, um für mindestens zwei Saisonen einen Schutz zu offerieren. Weitere Daten werden derzeit erhoben. INFLUENZA-IMPFUNG AUFFRISCHEN! Auch die Influenza, also die „echte Grippe“, die durch eine schlagartig eintretende Symptomatik mit Schüttelfrost, hohem Fieber, Schnupfen, Halsweh etc. gekennzeichnet ist, gehört zu den saisonalen Atemwegserkrankungen, gegen die jährlich ein Impfstoff auf Basis der zirkulierenden Virusstämme zusammengestellt wird, um für eine optimale Schutzwirkung zu sorgen. Die Relevanz der Impfung spiegelt sich in kürzlich erhobenen Daten wider: Weltweit erkranken pro Saison etwa drei bis fünf Millionen Menschen an der Influenza, die wiederum für etwa eine halbe Million Todesopfer verantwortlich ist. Auch in Österreich sterben laut AGES saisonal durchschnittlich 2.265 Personen an (den Folgen) einer Influenza. „Die Erfolgsquote der Impfung hängt aber natürlich von der individuellen Immunantwort und der Exposition gegenüber dem Virus ab“, betont Vossen. „Auch geimpfte Menschen können – wie auch bei Impfungen gegen RSV, Covid-19 und Co – nicht gänzlich den Ausbruch, jedoch den schweren Verlauf, der Erkrankung verhindern.“ Österreich bietet heuer erstmals im Rahmen des öffentlichen Impfprogramms den Influenza-Impfstoff gratis an. Die Impfung wird für alle Personen ab dem sechsten Lebensmonat jeweils ab Mitte Oktober/Anfang November empfohlen – insbesondere für diejenigen, die ein höheres Risiko für kardiovaskuläre
9 www.gesundundleben.at 11 / 24 WERBUNG Nach der Wahl ist vor der Wahl. Das hören wir von politischen Parteien meistens dann, wenn sie weniger Stimmen erhalten haben als erhofft. Und dann gilt : sich jetzt erst recht ins Zeug zu legen. Zum Beispiel dafür, die Qualität des Gesundheitssystems zu halten oder zu verbessern. Die pharmazeutische Industrie leistet dazu ihren Beitrag, indem sie Arzneimittel erforscht, produziert und in die Versorgung bringt. Inwieweit dies auch in Zukunft möglich sein wird, hängt von den politischen Rahmenbedingungen ab. Die derzeitige Situation zeigt : Es gibt niedrige Preise und gleichzeitig hohe Förderungen. Einerseits sind die Medikamentenpreise in Österreich im europäischen Vergleich niedrig und sollen immer noch niedriger werden. So sind neue Arzneimittel nur schwer auf den Markt zu bringen. Andererseits gibt es Förderungen, um Pharmaunternehmen nach Österreich zu holen oder sie in Österreich zu halten. Will die Politik unser Gesundheitssystem weiter leistungsfähig halten, muss sie ganzheitlich denken und handeln. Denn Gesundheit ist mehr als Krankenhäuser und Pflegenotstand. Sie ist mit vielen anderen Bereichen verflochten wie Wirtschaft, Wissenschaft, dem Arbeitsmarkt u.v.m. Das alles in eine integrierte Standortpolitik einzubetten, ist der Treibstoff in die Zukunft. Denn wer Gas gibt und dabei auf der Bremse steht, kommt nie vom Fleck – weder vor noch nach der Wahl. PHARMIG-Präsident Mag. Ingo Raimon n KOLUMNE ©WWW.KONSTANTINREYER.COM Eine Initiative der LIEBE LESERINNEN UND LESER! ERNÄHRUNG: Eine ausgewogene Ernährung ist entscheidend für ein starkes Immunsystem. Obst, Gemüse und moderate Fleischmengen sorgen für wichtige Vitamine und Mineralstoffe. Besonders Vitamin A (z. B. in Karotten), C (z. B. in Kiwis) und D (z. B. in Fisch und in Supplementen) sind wichtig für die Abwehrkräfte. Mineralstoffe wie Zink (z. B. in Hülsenfrüchten) und Selen (z. B. in Eiern) schützen zusätzlich die Zellen. Auch sekundäre Pflanzenstoffe, wie die aus Knoblauch oder Zitrusfrüchten, fördern eine gesunde Immunabwehr. BEWEGUNG: Regelmäßige körperliche Aktivität wirkt sich positiv auf das Immunsystem aus. Bereits 30 Minuten Bewegung pro Tag können die Zahl der Immunzellen erhöhen und die Infektanfälligkeit senken. Sportarten, die den Puls steigern, wie Joggen oder Radfahren, sollten regelmäßig durchgeführt werden. Zudem ist frische Luft wichtig, um die Abwehrkräfte weiter zu stärken. SCHLAF: Ausreichend Schlaf ist unerlässlich für das Immunsystem, da während der Nacht wichtige Abwehrmechanismen aktiviert werden. Sie sollten durchschnittlich sieben bis acht Stunden pro Nacht schlafen und auf eine beruhigende Schlafumgebung achten, um die Regeneration zu unterstützen. STRESSABBAU: Chronischer Stress schwächt das Immunsystem erheblich. Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditation können helfen, Stress abzubauen und das Wohlbefinden zu steigern. Auch Aromatherapie und Musik können zu einer positiven Stimmung beitragen und die Abwehrkräfte fördern. das Immunsystem So stärken Sie oder pulmonale Komplikationen haben, also Menschen mit bestehenden Atemwegs- oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen, mit Übergewicht, Diabetes oder einer Immunschwäche sowie Personen über 60 Jahre, Schwangere, Säuglinge und Kleinkinder. Empfehlenswert ist eine Immunisierung jeweils ab Mitte/Ende Oktober bzw. Anfang November. KEINE CHANCE FÜR COVID-19 Die Covid-19-Pandemie hat das Bewusstsein für die Bedeutung eines funktionierenden Immunsystems geschärft. Während die meisten Infektionen mild verlaufen, können sie eine schwere Symptomatik bei einigen Menschen, insbesondere Ältere oder solche mit Vorerkrankungen, auslösen und nachhaltige Folgen haben. „Die Entwicklung effektiver Impfstoffe hat das Immunsystem in die Lage versetzt, spezifische Antikörper zu produzieren, um das Coronavirus SARS-CoV-2 abzuwehren bzw. für einen milderen Krankheitsverlauf zu sorgen“, weiß Vossen.
10 FOTOS: ISTOCK_ELENABS, _ANCHIY, MINISFOTOS (A.POSAUTZ) RSV wird hauptsächlich durch Tröpfcheninfektion übertragen: Schon das Niesen oder Husten einer infizierten Person im selben Raum kann für eine Ansteckung ausreichen. Auch eine Übertragung durch Schmierinfektion – z. B. beim Händeschütteln – ist möglich. Die ersten Anzeichen einer Infektion reichen von Erkältungssymptomen wie Husten, Schnupfen und Halsschmerzen bis hin zu Fieber und starker Schleimbildung. RSV kann aber auch langwierige Erkrankungen der unteren Atemwege auslösen. Neben Säuglingen haben besonders Menschen ab 60 Jahren ein erhöhtes Risiko für schwere Verläufe. Bisher waren RSV-Erkrankungen bei Erwachsenen vermutlich stark unterdiagnostiziert, weil routinemäßig kein Virusnachweis erfolgt. Einer Analyse zufolge gab es 2019 in Europa rund drei Millionen akute Erkrankungen bei Personen über 60 Jahren, rund 274.000 Krankenhauseinweisungen und rund 20.000Todesfälle. CHRONISCHE GRUNDERKRANKUNGEN ALS RISIKOFAKTOR Speziell bei Menschen ab 60 Jahren mit Grunderkrankungen oder geschwächtem Immunsystem kann eine RSV-Infektion gravierende Auswirkungen haben: von Atemnot bis hin zu einer Lungenentzündung mit Einlieferung ins Krankenhaus. Zu den Risikogruppen zählen Personen ab 60 Jahren mit Diabetes, Leber- und Nierenerkrankungen, Asthma, COPD, chronischen Herz-KreislaufErkrankungen und Immunschwäche. Im Österreichischen Impfplan wird eine RSV-Impfung für Menschen ab 60 Jahren allgemein empfohlen. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin. Eine Infektion mit dem Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV) kann vor allem für Säuglinge und ältere Menschen kritisch werden. Personen mit Grunderkrankungen sind besonders gefährdet. WERBUNG NP-AT-AVU-ADVR-240004, 10/2024 • ILLUSTRATION: GLAXO SMITH KLINE PHARMA GMBH Weitere Informationen finden Sie unter www.rsv-schutz.at und auf Facebook sowie YouTube unter Initiative RSV Schutz. RSV: UNTERSCHÄTZTE ERKRANKUNG MIT FREUNDLICHER UNTERSTÜTZUNGVON GSK Risikogruppen wie Menschen über 60, Schwangeren, Kleinkindern und Personen mit Grunderkrankungen oder Immundefekten werden verschiedene Impfungen empfohlen. Wie alle Impfungen gibt auch jene gegen Covid-19 dem Immunsystem einen entscheidenden Vorsprung: „Es wird auf die Identität eines möglichen Erregers vorbereitet und kann so schneller effektive Immunantworten produzieren“, so Vossen. Medizinerinnen und Mediziner gehen davon aus, dass die Zahl der Erkrankten in der heurigenHerbst-/ Wintersaison steigen wird. Neben den Schnell- und PCR-Tests im Zweifelsfall und dem Tragen von Masken bei größerenMenschenmengen in Innenräumen wird vor allem Risikogruppen wie Menschen über 60, Schwangeren, Personen mit Grunderkrankungen oder Immundefekten bzw. unter immunsupprimierender Therapie eine Auffrischungsimpfung mit dem angepassten Impfstoff empfohlen – idealerweise in einem Abstand von mindestens vier Monaten zur letzten Infektion bzw. Impfung. „Allen anderen Personen, die die Impfung bis dato gut vertragen haben, wird eine Folgeimpfung imAbstand von zwölf Monaten ab der letzten Exposition ans Herz gelegt“, meint Vossen. Seinen Angaben zufolge soll ab November/ Dezember 2024 auch ein an den derzeit kursierenden Covid-19-Stamm angepasster Proteinimpfstoff – in Ergänzung zum aktuell erhältlichen mRNA-Impfstoff – zugelassen werden. ACHTEN SIE AUF IHRE LUNGE! Zuweiteren respiratorischen Atemwegserkrankungen zählt die Pneumokokken-Erkrankung, die zu schweren Lungenschäden und einem nachhaltig schwachen Immunsystem bis hin zum Tod führen kann. Mit rund 760 registrierten Fällen im letzten Jahr gab es in Österreich einen neuen Höchststand bei der bakteriellen Infektion, außerdem geht man von einer sehr hohen Dunkelziffer aus. Besonders gefährdet sind ältere Menschen, Raucherinnen und Raucher sowie Patientinnen und Patientenmit Asthma, COPD, Diabetes, Krebs oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Grundsätzlich sind Pneumokokken-Erkrankungen gut mit Antibiotika behandelbar, aber nur dann, wenn sie rechtzeitig eingenommen werden bzw. keine Risikofaktoren oder Resistenzen bestehen. Daher lautet die Devise „Impfen hilft“, wenngleich diese Empfehlung noch wenig beherzigt wird. „Trotz ihrer langjährigen Verankerung im österreichischen Impfplan und ihrer hohen Effektivität bei gleichzeitig
11 www.gesundundleben.at 11 / 24 Das Produktinformationsblatt finden Sie auf nv.at Ihr Sicherheitsnetz für alle (Un)Fälle. Unfallplus Inklusive Freizeitunfälle, bei denen die gesetzliche Versicherung nicht leistet: Unser Rundumschutz gegen finanzielle Unfallfolgen. Für Sie – oder gleich die ganze Familie. Nähe verbindet. Unsere Niederösterreichische Versicherung FOLGEN VORBEUGEN. nv.at Jetzt noch mehr Schutz. guter Verträglichkeit wird die Pneumokokken-Impfung in Österreich leider viel zu selten in Anspruch genommen“, ist Vossen besorgt. Die grundsätzlichen Empfehlungen richten sich sowohl an Kinder im ersten Lebensjahr als auch an Erwachsene ab 60 Jahren. Risikopatientinnen und -patienten wird geraten, sich bereits ab einem Alter von 50 Jahren impfen zu lassen. Unerheblich ist das Alter, wenn man immungeschwächt ist oder immunsupprimierende Medikamente einnimmt bzw. wenn die Milz entfernt wurde. Die Impfung kann zu jeder Jahreszeit ohne Einschränkungen erfolgen. Auch die Impfung gegen Pertussis, besser als Keuchhusten bekannt, wird hierzulande vernachlässigt. Dabei handelt es sich um eine hoch ansteckende, akute bakterielle Infektion, die zu heftigen Hustenattacken und Erstickungsanfällen führen und insbesondere für Säuglinge, ältereMenschen und Risikogruppen lebensbedrohlich werden kann. „Erst kürzlich gab es einen markanten Anstieg der Pertussis-Fälle, der möglicherweise der verstärkten Isolation während der Pandemie und damit der verminderten Exposition gegenüber dem Erreger geschuldet ist“, so Vossen. Die Keuchhusten-Impfung bietet einen wirksamen Schutz, insbesondere für Neugeborene. Die Grundimmunisierung erfolgt im Kindesalter (ab dem dritten Lebensmonat) und sollte regelmäßig durch Auffrischung (alle zehn Jahre bis zum 60. Lebensjahr und danach alle fünf Jahre) aufrechterhalten werden. Schwangeren wird die Impfung dringend empfohlen, um das Risiko für Neugeborene zuminimieren. FAZIT Zahlreiche Erkrankungen erfordern zahlreiche Impfungen, für die es allgemeine Empfehlungen gibt. Für all jene, die nicht mehr genau wissen, wann die letzte Impfung stattgefunden hat, empfiehlt Vossen „zur Sicherheit zu impfen“. Von allgemeinen Titertests als Nachweis für einen Impfschutz rät der Experte ab, weil diese in einigen Fällen von anderen stattgefundenen Impfungen fälschlich beeinflusst werden können: „Nur weil ein Titer erkennbar ist, heißt das noch lange nicht, dass ich geschützt bin.“ Im Zweifelsfall ist es ratsam, die individuelle Impfstrategie mit der Ärztin oder demArzt des Vertrauens festzulegen. CAROLIN ROSMANN n Priv.-Doz. Dr. Matthias G. Vossen, PhD, Infektiologe an der Medizinischen Universität Wien Impfen hilft: Gerade ältere Personen sollten auf einen ausreichenden Impfschutz achten.
12 FOTOS: ISTOCK_FOTIKSONYA, _A MOKHTARI Kugelrund & gesund Gesunder Cholesterinsenker Seine gelborange Farbe verdankt der Kürbis größeren Mengen an ß-Carotin, die Vorstufe von Vitamin A, im Fruchtfleisch. Das Kürbiskernöl enthält ß-Sitosterine: Diese treten mit ihrem tierischen Verwandten, dem Cholesterin, in Konkurrenz und verhindern, dass dieses vom Darm vollständig in unseren Organismus gelangen kann – und tragen so zur Senkung des Cholesterinspiegels bei. Das im Kürbis enthaltene Vitamin E schützt vor freien Radikalen, der hohe Kaliumgehalt wirkt harntreibend und fördert die Ausscheidung von Giftstoffen. Außerdem enthält der Kürbis reichlich Zink, das lebensnotwendig für zahlreiche Enzyme ist.
www.gesundundleben.at 11 / 24 13 Ob rund, birnenförmig, klein, groß, süß oder herzhaft: So unterschiedlich der Kürbis in Form und Größe ist, so vielfältig sind auch seine wertvollen Inhaltsstoffe. GENUSS in Herbst ohne Kürbis – kaum vorstellbar. Und doch galt der orange Riese lange Zeit als Arme-LeuteEssen oder wurde als Schweinefutter verwendet. Heute ist er von den Speisekarten als Herbstspezialität nicht mehr wegzudenken. Ob als Hauptgericht oder Beilage, als Suppe, Püree, Marmelade, Chutney oder als Süßspeise – er lässt sich auf nahezu jede Art zubereiten und schmeckt immer lecker. Dazu ist der Allrounder ausgesprochen gesund und kalorienarm. GESUNDE BEERE Botanisch gesehen zählt der Kürbis zu den Beeren, genauso wie Gurke, Zucchini oder Paradeiser. Zugegeben: Ziemlich große Beeren, wenn man bedenkt, dass der schwerste Kürbis über eine Tonne auf die Waage gebracht hat. Außerdem zählt der Kürbis zu den ältesten Kulturpflanzen: Er ist seit fast 10.000 Jahren als Nahrungsmittel bekannt. Ursprünglich aus Südamerika stammend, brachten ihn die Portugiesen im 16. Jahrhundert nach Europa. Es gibt etwa 120 Gattungen und rund 800 Arten, die Hauptanbaugebiete sind Süd- und Mittelamerika, Australien, Japan, Spanien, Italien, Ungarn und Rumänien. KALORIENARMER SATTMACHER Mit nur 25 kcal (104 kJ) pro 100 g Fruchtfleisch eignet sich der Kürbis hervorragend für kalorienarme Speisen, denn das Kürbisfruchtfleisch besteht zu etwa 90 Prozent aus Wasser. Durch den hohen Gehalt an Ballaststoffenmacht er aber satt und fördert zusätzlich die Verdauung. Außerdem enthält der Kürbis viele Vitamine wie A, C und E und ist reich an B-Vitaminen. Vitamin E aktiviert unter anderem die Gehirnzellen und erhält die Lernfähigkeit bis ins hohe Alter. Größere Mengen an ß-Carotin verleihen dem Fruchtfleisch seine gelborange Farbe. Dieses wirkt in unserem Körper als zellschützendes Antioxidans gegen freie Radikale und leistet somit einen wichtigen Beitrag zur Krebsabwehr. Zudem sind Kürbisse reich an Zink und Kalium. Das enthaltene Kalium wirkt harnE
14 GENUSS FOTOS: ISTOCK_ANDREI NAUMENKA, _PHOTOHOMEPAGE, _POPOVAPHOTO, _SERGII PETROSHCHUK, _TATIANA SYRTSEVA, _KOLESNIKOVSERG, _LIUDMILA CHERNETSKA, _OLEH MUSLIMOV treibend und fördert die Ausscheidung von Giftstoffen (siehe Infokasten Seite 12). KOSTBARE KERNE Nicht ganz so kalorienarm sind die Kürbiskerne: 100 g haben einen Nährwert von rund 500 kcal und fast 50 g Fett. Im Süden werden sie besonders gerne geröstet und gesalzen als Snack gegessen. Das berühmte steirische Kürbiskernöl hat schon lange internationale Bekanntheit erlangt. Es gibt Salaten eine feine herbe Note. Zusätzlich versorgt es den Körper mit hochwertigen ungesättigten Fettsäuren, die für eine ausgewogene Ernährung besonders wertvoll sind. Kaltgepresstes Kürbiskernöl enthält ß-Sitosterine. Diese tragen in unserem Körper zur Senkung des Cholesterinspiegels bei. Beim Einkauf sollte man auf jeden Fall auf Bio-Qualität achten. VIELFÄLTIGE VERWENDUNG Die große Sortenvielfalt ermöglicht viele unterschiedliche Verwendungszwecke in der Küche. Ob gekocht, gedünstet, gebraten, gegrillt, eingelegt oder gebacken – der Kürbis kann für fast alles verwendet werden. Bei der Sortenwahl gibt es allerdings einige Grundregeln: Für Suppen, Aufläufe und süßsauer Eingelegtes eignen sich große Massenkürbisse wie etwa der Gelbe Zentner. Für Kuchen und Süßspeisen sollteman eher zu trockenfleischigen, süß-aromatischen Sorten wie Hokkaido oder Muskatkürbis greifen. Auch die gelben Blüten der Speisekürbisse kann man verwenden – zum Beispiel als Dekoration im Salat. Einkaufstipp: Die Schale sollte beim Kauf glänzen und nicht beschädigt sein. Dann kann man mit Kürbis kaum etwas verkehrt machen. Und spätestens seit Halloween hat uns ohnehin das Kürbis-Fieber gepackt. n BISCHOFSMÜTZE/TÜRKENTURBAN: Dieser Kürbis ist mit seiner originellen Form und der bunten Farbgebung ein echter Hingucker. Der große Speisekürbis gehört zu den Sorten mit festem Fruchtfleisch und eignet sich zum Aushöhlen und Füllen. BUTTERNUT-KÜRBIS: Wird wegen seiner Form auch „Birnenkürbis“ genannt und gehört zu den kleineren Kürbissorten mit viel Fruchtfleisch und wenigen Kernen. Das Besondere ist sein buttriger Geschmack, er eignet sich gut zum Braten, Überbacken, für Püree oder auch als Rohkost. HOKKAIDO-KÜRBIS: Er ist wohl einer der besten Speisekürbisse. Sein orangefarbenes Fruchtfleisch ergibt eine cremige Kürbissuppe und eignet sich auch gut für Chutney oder Kuchen. Die Schale des Hokkaido ist sehr dünn und kann – gekocht – mitgegessen werden. MUSKAT-KÜRBIS: Der gerippte große MuskatKürbis zeichnet sich durch sein süßliches, nach edlemMaronen-Muskat-Aroma duftendes Fruchtfleisch aus. Er eignet sich für Suppen und besonders gut zum Einlegen (wie Senfgurken) oder für Marmelade. PATISSONS: Die Diskus-Form der Patissons erinnert an eine fliegende Untertasse, weshalb sie auch „Ufos“ genannt werden. Diese Kürbissorte ist sehr dekorativ, eignet sich aber gut zum Panieren als Schnitzel oder als gefüllte Ufos. Schale und Kerne können mitgegessen werden. ROTER ZENTNER: Ist ein Riesenkürbis mit wässrigem Fruchtfleisch, den man am besten süßsauer einlegt. SPAGHETTI-KÜRBIS: Sein leicht nussiges Fruchtfleisch zerfällt beim Kochen in spaghettiähnliche Fasern. Diese eignen sich dann gut für Sugos oder Saucen. Auch gebacken schmeckt diese Kürbissorte sehr gut. Kleine Kürbis-Kunde Der Kreativität bei der Verwendung von Kürbis sind (fast) keine Grenzen gesetzt. Doch nicht jede Sorte eignet sich zum Beispiel für eine Suppe – hier die beliebtesten Kürbissorten im Überblick: Nicht nur der Kürbis überzeugt mit seinem Geschmack. Kürbiskerne und kaltgepresstes Kürbiskernöl erfreuen sich großer Beliebtheit.
FOTOS: ISTOCK_SVETLANA-CHERRUTY, _ALINA555 FOTOS: ISTOCK_NATA_VKUSIDEY, _ALASDAIRJAMES FOTOS: ISTOCK_MANUKAPHOTO, _INNA TARASENKO ■ KÜRBIS AUF RUCOLA ■ GEFÜLLTER KÜRBIS ✁ ✁ ■ 1 kleiner Kürbis ■ ½ kg Rucola ■ 3 EL Cashewnüsse ■ 2 Schalotten ■ Apfelessig ■ Öl ■ Salz ■ Pfeffer ■ 100 g Karotten gekocht ■ 1 Kürbis (ca. ¾–1 kg) ■ 20 g Speck ■ 20 g schwarze Oliven ■ 150 g gedünsteter Dinkelreis ■ 1 Zwiebel ■ 100 g Champignons ■ 50 g geriebener Käse ■ 1 Ei ■ 2 Knoblauchzehen ■ Salz, Pfeffer ■ 400 g Hokkaidokürbis ■ 500 g Naturjoghurt ■ 150 g Zucker ■ 40 g Ingwer kandiert ■ 1 Prise Zimt ■ 1 Prise Kardamom Zutaten für 4 Portionen Zutaten für 4 Portionen Zutaten für 4 Portionen ■ KÜRBIS-INGWER-JOGHURT SO SCHMECKT ÖSTERREICH – DREI GESUNDE REZEPTE ZUM NACHKOCHEN ✁
FOTOS: ISTOCK_NADIIA BOROVENKO, _NEBASIN, _WIRESTOCK ■ KÜRBIS-INGWER-JOGHURT ■ GEFÜLLTER KÜRBIS ■ KÜRBIS AUF RUCOLA Zubereitung: Kürbis zirka 30 Minuten vor dem Servieren schälen, entkernen und in feine Streifen schneiden. Mit Essig, Öl, Salz und Pfeffer marinieren und kühl stellen. Rucola waschen, gut abtropfen lassen und portionieren. Schalotten schälen und fein hacken. Aus Öl, Essig, Salz, Pfeffer, gehackten Schalotten und Cashewnüssen eine Marinade zubereiten und über den Rucola geben. Marinierte Kürbisstreifen darauf verteilen. ■ Zubereitung: Kürbis aushöhlen,½cmFruchtfleisch belassen, in einer Formmit Deckel bei 180 Grad 30 Minuten im Rohr garen. Speck würfeln, in einer Pfanne erhitzen, gehackte Zwiebeln, Champignons und Knoblauch zugeben, sautieren, bis der Zwiebel gar ist. Alle anderen Zutaten und zerkleinertes Kürbisfleisch zugeben. Den Kürbis füllen, mit Käse bestreuen und noch mal etwa 45 Minuten im Rohr braten, bis der Kürbis gar ist. ■ Zubereitung: Den Kürbis in Würfel schneiden und mit Zucker in einen Topf geben, etwa zwei Stunden oder über Nacht stehen lassen. Dann die Kürbisstücke im eigenen Saft etwa fünf Minuten zu Kompott kochen – die Kürbisstücke sollten nicht zerfallen, sondern noch Biss haben. Etwa die Hälfte der Kürbisstücke mit dem Joghurt pürieren, die andere Hälfte hineinmischen. Mit kandiertem Ingwer dekoriert anrichten. ■ DER NEUE SAMMELSPASS: REZEPTKARTEN ZUM AUSSCHNEIDEN UND GENIESSEN! ✁ ✁ ✁ Rosinen runden das Gericht ab. Tipp
ADVENTZAUBER IN WIEN Der „So schmeckt Niederösterreich“-Adventmarkt beschert alle Jahre wieder Weihnachtsstimmung in Blau-Gelb. Der Markt im Palais Niederösterreich ist bekannt für seine zahlreichen Aussteller aus Kulinarik und Kunsthandwerk, die weihnachtliches Flair schaffen und für höchsten Genuss sorgen. Die Gäste werden mit kulinarischen Köstlichkeiten verwöhnt, können liebevoll gestaltetes Kunsthandwerk erstehen und den besinnlichen Klängen niederösterreichischer Chöre, Bläser und Musikgruppen lauschen. Termin: Freitag, 29. und Samstag, 30. November 2024, 10:00–21:00 Uhr Ort: Palais Niederösterreich, Altes Landhaus, Herrengasse 13, 1010 Wien, Eintritt frei www.soschmecktnoe.at Seit Jahrzehnten ein Höhepunkt der Vorweihnachtszeit mit Live-Musik, vielfältigem kulturellem Angebot, traditionellem Handwerksmarkt, abwechslungsreichem musikalischem Familienprogramm und regionaler Kulinarik. Termin: 5.–8. Dezember 2024, 10:00–19:00 Uhr Ort: Schlosspark und Schloss, Grafenegg 10, 3485 Grafenegg Programm und Eintrittspreise auf www.grafenegg.com GRAFENEGG ADVENT VERANSTALTUNGEN des Monats GESUNDHEIT FÜR SIE „Gesundheit beginnt im Darm“ lautet ein bekanntes Sprichwort. Für das Wohlbefinden ist ein funktionierendes Magen-Darm- System ganz entscheidend. „Gesundheit für Sie“ widmet sich heuer diesem besonderen Thema und bietet ein spannendes Programm. Die beliebte Veranstaltung für Frauengesundheit, die bereits zum 21. Mal stattfindet, wird von der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) und Partnern initiiert. Im Rahmen eines Bühnenprogramms werden hochkarätige Vorträge rund um die Themen Verdauung, Darm und Psyche sowie ein gutes Bauchgefühl geboten. Beim Schaukochen stehen kulinarische Genüsse, die Magen und Darm in Schuss halten, im Vordergrund. Ebenso am Programm stehen ein schwung- voller Tanzworkshop und eine Modenschau. Kostenlose Gesundheits-Checks reichen von Bestimmungen der Blutwerte, Messungen der Körperzusammensetzung über Ganganalysen, Screenings der Halsschlagader (Carotis) und Wirbelsäule bis zu Venenmessungen und zahnärztlichen Beratungen. Bewegung, Entspannung und Wohlbefinden bieten Achtsamkeits- und Meditationsübungen, Yoga, Kräuteranwendungen, Körperpflege und Kosmetik sowie Mode und Haarstyling. Am Samstag gibt Kabarettistin Ulla Baumgartner als krönenden Abschluss ihr Programm „Bauchgefühl“ zum Besten. Aha-Effekte sind garantiert! Gesundheitspartner und Mitveranstalter sind auch heuer wieder: Ärzte-, Apotheker-, Arbeiter- und Wirtschaftskammer Niederösterreich, Österreichischer Gewerkschaftsbund Niederösterreich und das Land Niederösterreich. Termin: 8.–9. November 2024, Freitag von 13:00–18:00 Uhr, Samstag von 9:00–18:00 Uhr Ort: WIFI St. Pölten, Mariazeller Straße 97, 3100 St. Pölten Eintritt frei. Alle Details zum Programm gibt es unter www.gesundheitfuersie.at © PAUL VON AHSEN WERBUNG 17 www.gesundundleben.at 11 / 24
18 EISBADEN Eisbaden erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Doch welche gesundheitlichen Vorteile bietet das Eintauchen ins kalte Nass – und wann ist Vorsicht geboten? kick ei diesen Temperaturen ins Wasser? Niemals!“ – das waren Anna Speisers Worte, als sie das erste Mal eine Einladung zum Eisbaden erhielt. Wie viele andere Menschen stand sie der Idee zunächst skeptisch gegenüber. Eiskaltes Wasser? Das klang alles andere als verlockend. Doch der Wunsch, ihre eigenen Grenzen zu überwinden und sich einer neuen Herausforderung zu stellen, siegte. „Ich nahm meinen inneren Schweinehund an die Leine und wagte den Gang ins Eiswasser. Die ersten Sekunden sind kaum zu beschreiben. Wortwörtlich bleibt einem anfangs die Luft weg, aber mit einer guten Atemtechnik erreicht man sehr schnell die ‚angenehme‘ Phase des Eisbadens“, berichtet die mittlerweile leidenschaftliche Eisbaderin. Seit Februar 2022 gehört das Eisbaden zu ihrer fast täglichen Routine, unabhängig von Wetter oder Stimmung. Regen, Sturm, Sonne – es gibt keine Ausreden. Was zunächst als Experiment begann, wurde für sie zu einer Leidenschaft, die ihr dabei hilft, gesund und glücklich über die B Wintermonate zu kommen. Es ist nicht nur der Kältekick, der sie immer wieder zurück ins Wasser treibt, sondern auch das Gefühl der Lebensfreude und der mentalen Stärke, das sie aus diesen wenigen Minuten im Eiswasser zieht. GESUNDHEITLICHE VORTEILE OA Dr. Rudolf Paumann, MSc, Internist am Landesklinikum Scheibbs, erklärt, warum Eisbaden derzeit so imTrend liegt. „Eisbaden, auch bekannt als Winterbaden oder Eisschwimmen, ist nicht nur eine moderne Freizeitbeschäftigung, sondern auch eine effektive Reiztherapie. Es gehört zu den Kneippanwendungen, bei denen Wasser als zentrales Element zur Stärkung des Körpers eingesetzt wird.“ Der Arzt unterstreicht die Vorteile des Eisbadens: „Durch regelmäßige Kälteexposition wird das Immunsystem gestärkt, und das Risiko von Infekten kann verringert werden. Besonders in den Wintermonaten, in denen unsere Abwehrkräfte auf Hochtouren arbeiten, kann Eisbaden den Körper widerstandsfähiger machen.“ Darüber Eisbaden ist eine effektive Reiztherapie. Es gehört zu den Kneippanwendungen und macht den Körper widerstandsfähiger. FOTOS: ISTOCK_31MOONLIGHT31, _MARIUSZ_PRUSACZYK; PHILIPP MONIHART, ZVG
19 www.gesundundleben.at 11 / 24 OA Dr. Rudolf Paumann, MSc, Internist am Landesklinikum Scheibbs hinaus kann durch Eisbaden auch ein positiver Effekt auf die Mitochondrien – die Energiekraftwerke unserer Zellen – erzielt werden. „Die Kälte trainiert unsere Zellen, effizienter zu arbeiten, was zu einem gesteigerten Energielevel führt.“ Doch Paumann mahnt gewisse Grundregeln ein: „Man sollte in guter gesundheitlicher Verfassung sein. Ratsam ist es, zuvor beispielsweise bereits Saunagänge mit anschließender Abkühlung versucht zu haben.“ Personen, die den Kältekick nicht mögen, können auch mit Wechselduschen oder flottem Spazierengehen in der frischen Luft ihrenKreislauf in Schwung bringen. AUF DEN KÖRPER HÖREN Wie bei jeder körperlichen Aktivität gilt auch beim Eisbaden: Sicherheit geht vor. „Es ist wichtig, nicht allein ins Wasser zu gehen. Gemeinsam macht es zudem auch mehr Spaß“, empfiehlt Paumann. Ein weiterer wichtiger Punkt ist es, sich nicht zu viel zuzumuten: „Beachten Sie stets die Zeitdauer. Ein guter Richtwert ist Grad/Minuten. Das heißt, bei vier Grad könnte man vier Minuten imWasser bleiben, bei zwei Grad nur zwei Minuten. Und: Da wir viel Wärme über den Kopf verlieren, empfiehlt es sich, beim Eisbaden eine Haube zu tragen. Das schützt vor einem zu starken Kälteverlust.“ Anna Speiser, die das Eisbaden mittlerweile zu ihrem festen Ritual gemacht hat, betont: „Manmuss stets auf den eigenen Körper hören. Sobald ich merke, dass mein Körper heute nicht so gut auf die Kälte reagiert, gehe ich sofort aus dem Wasser, trockne mich schnell ab und ziehe warme Kleidung an.“ EISBADEN ALS HEILMITTEL? Für Anna Speiser war Baden im kühlen Nass auch eine Möglichkeit, ihre Rückenschmerzen in den Griffzubekommen. „NachdemBad fühle ichmich energiegeladen, mental gestärkt und auch mein Schmerzempfinden hat sich nach und nach reguliert“, berichtet sie. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Eisbadende über eine Linderung von Schmerzen berichten. Die Kälte wirkt entzündungshemmend und kann Muskelverspannungen lösen. Die Kälte desWassers verlangsamt den Blutfluss und verringert Entzündungen. Gleichzeitig werden Endorphine – unsere körpereigenen Glückshormone – freigesetzt, was ebenfalls zur Schmerzreduktion beiträgt. GEMEINSCHAFTSERLEBNIS Obwohl das Eisbaden für Anna Speiser auch eine sehr persönliche Zeit ist, genießt sie es, diese Erfahrung mit anderen zu teilen. „Gemeinsam macht das Eisbaden am meisten Spaß, und ich freue mich immer wieder, wenn ich neue neugierige Personen begleiten darf. Wenn ich dann nach ein paar Sekunden die erleichterten Gesichter sehe und bemerke, wie viele Glückshormone ausgeschüttet werden, bin ich immer wieder erstaunt, was Körper und Geist mit Hilfe von Motivation leisten können.“ Gerade die Gemeinschaft trägt dazu bei, dass viele Menschen das Eisbaden nicht nur als physische Herausforderung, sondern auch als soziales Ereignis sehen. Anna Speiser ist Teil einer Gruppe von „Tut gut!“, die sich regelmäßig zum Eisbaden trifft. „Wir wagen einmal in der Woche von Oktober bis April den Gang ins kalte Wasser. Danach fühlen wir uns nicht nur gestärkt und erfrischt, sondern auch mental ausgeglichen. Oft schließen wir unser gemeinsames Badeerlebnis mit einer Runde um den See ab, bevor wir unseren Arbeitstag starten“, beschreibt Anna Speiser die positiven sozialen Aspekte des Eisbadens. n Anna Speiser, „Tut gut!“-Vorsorgeexpertin DASerste EISBAD M it Badebekleidung langsam, aber bewusst und mit Begleitung ins Wasser gehen. Die Hände bleiben außerhalb des Wassers – bei sehr kalten Außentemperaturen kann man Handschuhe anziehen. Tief ausatmen, die Einatmung passiert von selbst, auf das Ausatmen konzentrieren. Augen geöffnet lassen. Nach zirka 30 Sekunden wird der Puls langsamer und ruhiger und es wird angenehm. Anfangs zirka ein bis zwei Minuten imWasser verbringen, ein Richtwert ist Grad = Minuten, d. h. bei vier Grad kann man vier Minuten bleiben, bei zwei Grad nur zwei Minuten. Nach dem Bad im normalen Tempo aus dem Wasser gehen. Durch die verbesserte Durchblutung kann die Haut rot sein. Dann: den Moment genießen und stolz sein.
20 FOTOS: ISTOCK_PONYWANG, _KSENIIA GOROVA, BEIGESTELLT GÜRTELROSE: Wenn das Virus wieder erwacht Varizellen-Zoster-Viren sind echte Über-lebenskünstler: Wie der Windpocken-Erreger im Körper überdauert, woran man sein Wiederaufflammen erkennt und wie man sich vor Gürtelrose und deren Komplikationen schützen kann.
21 www.gesundundleben.at 11 / 24 BETRIFFT MICH GÜRTELROSE? JA. VIELLEICHT SCHON MORGEN. NP-AT-HZU-JRNA-240009, 10/2024 Gürtelrose ist eine meist sehr schmerzhafte Nervenentzündung, die mit schweren Komplikationen einhergehen kann. Fast alle Erwachsenen über 50 (>99%) tragen das Virus, das Gürtelrose auslöst, in sich. Jede/r Dritte erkrankt im Laufe des Lebens an Gürtelrose. Schützen Sie sich jetzt mit einer Impfung vor Gürtelrose! Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin, Ihrem Arzt und informieren Sie sich in Ihrer Apotheke über Ihr Gürtelrose-Risiko! Weitere Informationen: www.gürtelrose-info.at GlaxoSmithKline Pharma GmbH, Wienerbergstraße 7 (5. Stock), 1100 Wien ast jeder von uns hat in der Kindheit eine Windpocken-Infektion durchgemacht. Gerade in Krabbelgruppen und Kindergärten verbreitet sich die Erkrankung, die auch als Feuchtblattern oder Schafblattern bekannt ist, sprichwörtlich in Windeseile: Übertragen wird sie nämlich durch Tröpfcheninfektion und das sogar bis über mehrere Meter durch die Luft. Die lästigen juckenden Pusteln, die Mama oder Papa damals mit einer weißen Paste liebevoll betupft hat, sind meist rasch verheilt und vergessen. Das Windpocken- bzw. VarizellenZoster-Virus hingegen verlässt den Körper nicht, sondern zieht sich in Nervenknoten am Rückenmark zurück, wo es teilweise über Jahrzehnte vor sich hinschlummert. Auf sich aufmerksam macht der ungebetene Gast erst dann wieder, wenn das Immunsystem durch Krankheiten oder Stress beeinträchtigt wird und ihn nicht mehr in Schach halten kann. Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko einer Herpes-Zoster-Erkrankung (Gürtelrose), die als Folgeerkrankung der Windpocken gilt. Schätzungen zufolge erkrankt jeder Dritte F GÜRTELROSE im Laufe des Lebens mindestens einmal an Gürtelrose. Allein in Österreich sind jährlich rund 40.000 Menschen mit dieser Diagnose konfrontiert. Am häufigsten betroffen sind Personen über 50, wie Dr. Johannes Bisschoff, Facharzt für Dermatologie und Allergologie und Leiter des Wahlarztzentrums Medizin amHauptbahnhof in Wien, berichtet: „Theoretisch kann jeder an Gürtelrose erkranken, vom Kind bis zum Greis. Wir wissen jedoch, dass ältere Menschen sowie Personen mit Grunderkrankungen, wie etwa Rheuma oder einem geschwächten Immunsystem, ein höheres Risiko für Herpes Zoster und damit verbundene schwerwiegende Komplikationen haben.“ ERSTE SYMPTOME OFT IRREFÜHREND Typisch für Gürtelrose sind Hautveränderungen in Form von gruppierten Bläschen oder Pusteln, die sich ausgehend vom Rücken entlang der Nervenbahnen in Richtung Bauchnabel ziehen. Wie ein „Gürtel“ schlingt sich der Ausschlag meist einseitig um den Körper, daher entstand im Volksmund der Name „Gürtelrose“. Die Rötungen können von Kribbeln, Brennen und Juckreiz sowie Dr. Johannes Bisschoff, Facharzt für Dermatologie und Allergologie, Leiter des Wahlarztzentrums Medizin am Hauptbahnhof, Wien „Herpes Zoster ist eine Erkrankung der Haut und der Nerven.“
22 ersten Tagen über Müdigkeit, leichtes Fieber und allgemeines Unwohlsein, als ob sich ein grippaler Infekt anbahnen würde. Besteht der Verdacht auf Herpes Zoster, sollte umgehend ärztlicher Rat eingeholt werden. Je früher die Diagnose gestellt und eine wirksame Therapie eingeleitet wird, umso eher können mögliche Komplikationen vermieden werden. Die Diagnose wird meist anhand der direkt erkennbaren Symptome gestellt, bei Bedarf kann sie durch einen PCR-Test abgesichert werden. Zur Behandlung der Gürtelrose stehen Medikamente zur Verfügung, die die Virenvermehrung blockieren und die Ausbreitung der Viren stoppen. Für eine gute Wirkung sollte die Behandlung mit den sogenannten „Virostatika“ innerhalb von 72 Stunden nach Sichtbarwerden des Hautausschlages begonnenwerden. Neben dieser antiviralenTherapie werden Schmerzmittel verordnet, die das Risiko chronischer Nervenschmerzen (PostZoster-Neuralgie) reduzieren können. Um den Juckreiz zu lindern und die bereits geschwächte Haut vor einer zusätzlichen Infektion mit Bakterien zu schützen, kann mit juckreizstillenden oder antiseptischen Lotionen oder Cremen behandelt werden. Wer erkrankt ist, sollte sich körperlich schonen, Stress vermeiden und bis zur vollständigen Genesung auf Sonnenbäder, Saunabesuche, Schwimmen und Sport verzichten. GEFÜRCHTETER DAUERSCHMERZ „Herpes Zoster ist eine Erkrankung der Haut und der Nerven“, erklärt Bisschoff. Die Hautveränderungen klingen meist nach zwei bis vier Wochen wieder ab, anders sieht es bei den Nervenschmerzen aus. Durch die Reaktivierung des Virus kommt es zu einer Entzündung der sensorischen Nerven und typischen Symptomen wie Brennen, Kribbeln oder Wärmegefühl, die oft wellenartig auftreten. Gerade bei älteren Personen oder jenen, bei denen die Erkrankung das Gesicht betrifft, kann es zu einer chronischen Reizung der Nerven und starken, langanhaltenden Schmerzen kommen. Das Risiko für diese schwerwiegenden Komplikationen steigt mit zunehmendem Alter: „Während bei jungen Menschen die Symptome meist vollständig verschwinden, entwickelt bei den über 70-Jährigen jeder Zweite eine chronische von starken, stechenden Schmerzen begleitet werden. Doch nicht immer zeigen sich die Hautsymptome an den typischen Stellen. Eine Gürtelrose kann auch am Kopf oder am Bein auftreten und dann schwerer zu erkennen sein. Gerade zu Beginn der Erkrankung sind die Beschwerden oft unspezifisch, erklärt der Dermatologe: „Häufig suchen Betroffene einen Orthopäden oder Physiotherapeuten auf, weil sie hinter dem Ziehen oder den Schmerzen im Rücken ein muskuläres Leiden vermuten.“ Andere wiederum klagen in den So erkennen Sie Gürtelrose Erste Symptome, die bereits Tage vor dem Hautausschlag auftreten können: n Missempfindungen wie Taubheit, Kribbeln oder Jucken n Schmerzen, Rötungen und Schwellungen in den später betroffenen Bereichen n Fieber, Kopfschmerzen n Lymphknotenschwellung n Unwohlsein Schmerzhafter Hautausschlag, der rund eine Woche nach den ersten Symptomen auftritt: n Bläschen, manchmal auch Pusteln n Kribbeln, Jucken n brennende, manchmal stechende Schmerzen, n am häufigsten an Brust und Bauch wie ein „Gürtel“, meist einseitig, in manchen Fällen auch an Armen, Oberschenkeln oder am Kopf n Abklingen der Hautveränderungen in der Regel innerhalb von zwei bis vier Wochen Oft treten Windpocken in der Kindheit auf. Die lästigen juckenden Pusteln werden von Mama oder Papa mit einer weißen Paste betupft.
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