Radiologische Telekonsultation: rasche medizinische Fachexpertise

ST. PÖLTEN. Expertenkonsultationen zu schwierigen medizinischen Fällen sind für eine optimale Diagnosestellung im klinischen Alltag nicht mehr wegzudenken und werden mittels radiologischer Telekonsultation klinikübergreifend eingesetzt.

„Wir setzen auf die beste medizinische Versorgung in allen Regionen des Landes. Wenn die Röntgenbilder von jeweils diensthabenden Experten auch in anderen niederösterreichischen Spitälern ausgewertet werden können, spart das Zeit und erhöht die Qualität“, so LH-Stellvertreter Dr. Stephan Pernkopf.

NÖ geht schon seit 15 Jahren konsequent den Weg der Digitalisierung im Gesundheitswesen und setzt dabei primär auf internationale Standards. Die frühe Niederösterreichische Entscheidung, den Datenaustausch im Gesundheitswesen auf Basis internationaler Standards zu etablieren, hat sich als richtig erwiesen.

Bei der radiologischen Telekonsultation erfolgt die Diagnosestellung zum Beispiel bei medizinisch schwierigen Fällen durch Expertinnen und Experten  in einem anderen Klinikum, als jenem in dem sich der Patient aktuell befindet.

In der Vergangenheit war die zeitgerechte Verfügbarkeit der Unterlagen für den externen Experten oftmals schwierig, vor allem dann, wenn unterschiedliche IT-Systeme zum Einsatz kamen. Die NÖ Landeskliniken-Holding hat daher in den vergangenen Jahren ein System etabliert, mit dem eine rasche hausübergreifende Zusammenarbeit der NÖ Landes- und Universitätskliniken ermöglicht wird. Für derartige Fälle ist die Bereitstellung von radiologischen Bildern und die schriftliche Stellungnahme dazu wesentlich vereinfacht und beschleunigt worden. Weiters erfolgt eine vollautomatische Administration der gesamten Sachverhalte in beiden betroffenen Kliniken.

Aktuell bieten die Kliniken in Wiener Neustadt, Amstetten und St. Pölten eine Telekonsultation für 10 weitere Standorte in Niederösterreich an. Im Jahr 2017 wurden pro Monat durchschnittlich 155, teils lebensbedrohende Situationen, mittels radiologischer Telekonsultation in den NÖ Landes- und Universitätskliniken hausübergreifend durchgeführt.

Für 2018 ist die großflächige Einbindung der Klinischen Abteilungen für Allgemein- und Thoraxchirurgie, Pneumologie, Strahlentherapie-Radioonkologie und Orthopädie des Universitätsklinikums Krems in den Prozess der Telekonsultation vorgesehen.

Ein weiterer Meilenstein für die klinikübergreifende Bereitstellung von Bilddaten ist die Fertigstellung des „Niederösterreichischen Bilddatenarchivs“ im letzten Jahr.  In diesem Archiv liegen nun die Bilddaten aller NÖ Landes- und Universitätskliniken ausschließlich in international standardisiertem Format vor.

Die Vorreiterrolle Niederösterreich zeigt sich nicht zuletzt darin, dass in den letzten Jahren viele Präsentationen für andere Trägerorganisationen sowohl aus dem In- als auch dem Ausland stattgefunden haben. So wurde die NÖ Landeskliniken-Holding im vergangenen Jahr für eine Präsentation zum IHE World Summit in Singapur eingeladen, um einen Vortrag zum Thema „Success Story: Sustainable Image Sharing on Province Level“ zu halten.

 

Bildtext
LH-Stellvertreter Dr. Stephan Pernkopf bei einem Besuch im Landesklinikum Baden:
v.l.n.r.: Prim. Univ.-Prof. DDr. Thomas Klestil (Leiter der Abteilung für Orthopädie und Traumatologie, Landesklinikum Baden), Prim. Univ.-Doz. Dr. Johann Pidlich (Ärztlicher Direktor, Landesklinikum Baden), DGKP Dagmar Botek (Bereichsleiterin Pflege Ambulanz, Landesklinikum Baden) und LH-Stellvertreter Dr. Stephan Pernkopf

Medienkontakt
Mag. Bernhard Jany
NÖ Landeskliniken-Holding
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