Universitätsklinikum St. Pölten: Welt-Frühgeborenen-Tag am 17. November

ST. PÖLTEN – Wenn ein Kind vor der abgeschlossenen 37. Schwangerschaftswoche zur Welt kommt, gilt es als Frühgeborenes. In Österreich sind das etwa acht Prozent aller Geburten. Die Frühgeborenen-Intensivstation am Universitätsklinikum St. Pölten, unter der Leitung von Prim. Univ-Prof. Dr. Karl Zwiauer, betreut jährlich rund 220 Babys, die entweder zu früh das Licht der Welt erblicken oder intensivmedizinische Hilfe benötigen.

Eine normale Schwangerschaftsdauer beträgt durchschnittlich 38 bis 42 Schwangerschaftswochen. Babys, die vor der abgeschlossenen 37. Schwangerschaftswoche geboren werden, bezeichnet man auch als Frühgeborene. Auch wenn die moderne Medizin es möglich gemacht hat, dass frühgeborene Babys ab einem Geburtsgewicht von unter 500 Gramm, das ist ca. die 24. Schwangerschaftswoche, in Einzelfällen sogar noch früher am Leben erhalten werden können, müssen doch alle Anstrengungen unternommen werden, Frühgeburtlichkeit zu verhindern.

„Trotz aller Fortschritte der modernen Intensivmedizin muss das Ziel der Bemühungen einer modernen integrativen Medizin sein, die Zahl von Frühgeburten zu senken. Dazu sind gezielte gesundheitspolitische Maßnahmen im Sinne von Präventions- und Nachsorgeprogrammen notwendig. Der Ausbildungs- und Kenntnisstand über die Risiken von Frühgeburten, die klinischen Warnsymptome und die möglichen Folgen müssen verbessert werden, um die Belastung für Familien und die Gesellschaft zu reduzieren“, so Prim. Univ.-Prof. Dr. Karl Zwiauer, Leiter der Klinischen Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde am Universitätsklinikum St. Pölten.

„Es freut mich sehr, dass an der Klinischen Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde am Universitätsklinikum St. Pölten zur Erhöhung der Versorgungsqualität unserer jüngsten Patientinnen und Patienten die Simulationspuppe Paul im Einsatz ist. Paul misst 35 cm, wiegt unter 1.000 g und simuliert ein Frühchen, geboren in der 27. Schwangerschaftswoche. Zweimal im Monat werden, in einem eigens geschaffenen Übungsraum, praxisbezogene Szenarien in einer realistischen Umgebung trainiert“, freut sich LH-Stellvertreter Dr. Stephan Pernkopf.

„Die Eltern von Frühgeborenen werden von Anfang an schrittweise in die Pflege miteinbezogen. Das ist in einer emotionalen Ausnahmesituation wie dieser besonders wichtig, weil sich viele Gedanken um den Gesundheitszustand und die Zukunft ihres Kindes drehen. Unsere Aufgabe ist es, den Eltern das Gefühl zu geben, dass sie mit der Situation nicht alleine sind, ihre Kompetenzen während des Klinikumsaufenthaltes zu stärken und sie für die Zeit daheim optimal vorzubereiten“, betont Ilse Stadler, Stationsleitung der Frühgeborenen-Intensivstation.

Muttermilch ist für alle Neugeborenen ideal und wirkt insbesondere auf die Verdauungsorgane von Frühgeborenen wie Medikamente. Doch nicht immer ist Stillen möglich. Aus diesem Grund gibt es seit 2018 eine sogenannte Frauenmilchbank an der Frühgeborenen-Intensivstation am Universitätsklinikum St. Pölten. Frauenmilch wird nach strengen Qualitätsanforderungen ausgewählt und stellt sicher, dass vor allem Frühgeborene die Milch erhalten, die sie benötigen. Frauenmilch versorgt die Babys mit den richtigen Eiweißen, Fetten und Kohlehydraten und liefert wichtige Immunstoffe, Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente.


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DGKP Claudia Wick, Prim. Univ.-Prof. Dr. Karl Zwiauer, Leiter der Klinischen Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde und OA Dr. Michael Sohm beim Training mit Simulationspuppe Paul


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